Neues aus der Darmforschung

Immer wieder bringt die Darmforschung überraschende Ergebnisse hervor. So ist es Forschern jetzt gelungen, Darmbakterien im Labor zu kultivieren. Durch das neue Verfahren wurden mehr als 130 bisher unbekannte Arten entdeckt.

 

Ein weiteres Thema ist der Stuhltransfer. Auch wenn es ungewöhnlich klingen und auf den ersten Blick unangenehm erscheinen mag: mit der Übertragung von Stuhl eines gesunden Spenders können schwere entzündliche Darmerkrankungen behandelt werden.

 

Behandlungserfolge wurden bisher bei wieder-kehrendem Durchfall, ausgelöst durch das Bakterium Clostridium difcile, bestätigt. Aktuelle Studien beschäftigen sich aber auch mit der Wirksamkeit von Stuhltransplantationen bei häufigeren chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, bisher noch ohne gesicherte Ergebnisse.

 

Relativ neu ist die Möglichkeit, das Spendermaterial in magensaftresistenten Kapseln zu verabreichen, die ihre Wirkung dann erst im Darm entfalten. Ein weiteres Forschungsgebiet beschäftigt sich mit der Weitergabe des Mikrobiom über Generationen hinweg. So wurde im Tierversuch festgestellt, das nicht nur bei den Mäusen, die faserarme Nahrung erhielten, der Artenreichtum an Bakterien im Darm abnahm, sondern verblüffender weise ebenso bei den vier nachfolgenden Mäusegenerationen. Und zwar auch dann, wenn die Nachkommen gesunde faserreiche Nahrung bekamen.

 

Eine Übertragung dieser Beobachtungen auf den Menschen erscheint schwierig.

Dennoch sollten sie das Problembewusstsein für dauerhaft ungesunde Ernährung schärfen.